Informationen zum Umbau
der Kirche St. Theresia

Das Konzept

Die weitergehenden Planungen nach dem Beschluss des Votums zeigten, dass es möglich ist, die neue Kita und die weiteren Räume in das bisherige Kirchengebäude zu integrieren.
Das aktuelle Konzept sieht somit vor, das Kirchengebäude zu erhalten und in das Gebäude die Kindertagesstätte, Räume für Gruppen der Gemeinde – insbesondere für die Kinder- und Jugendarbeit des Pfadfinderstamms – sowie eine Kapelle zu integrieren. Dazu sollen in das Gebäude zwei Geschossdecken eingezogen werden. Die beiden unteren Etagen, d.h. das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss, nehmen dann eine Kita mit fünf Gruppen auf. Die oberste Etage, d.h. das zweite Obergeschoss, steht für die Gemeinderäume zur Verfügung. In dem Kirchenflügel, in dem sich derzeit die Taufkapelle befindet, entsteht die Kapelle.
Mit dem Umbau der Kirche kann die Kita St. Theresia den derzeitigen Standort an der Geitlingstraße verlassen, verfügt dann über ein modernes Raumkonzept und erweitert die Anzahl der Gruppen und somit das Betreuungsangebot in Essen-Stadtwald von drei auf fünf Gruppen.
Mit der Kapelle und den Gruppenräumen ist die Gemeinde trotz der Schließung der Filialkirche weiterhin im Stadtteil präsent und kann die Kinder- und Jugendarbeit der Pfadfinder in Stadtwald fortführen.

Der Hintergrund

Wie in allen Pfarreien des Bistums Essen wurde 2016/2017 auch in der Pfarrei St. Lambertus ein sogenannter „Pfarreientwicklungsprozess“ durchgeführt, der in St. Lambertus den Titel Emmaus 2017 bekam. Ziel dieses Prozesses war es, mit einer zeitlichen Perspektive bis zum Jahr 2030 die pastoralen Schwerpunkte zu definieren, mit den finanziellen Möglichkeiten zu verknüpfen und entsprechende Maßnahmen festzulegen.

Mit dem Votum zu Emmaus 2017 wurde im Herbst 2017 beschlossen, die Filialkirche St. Theresia zu schließen und auf dem Grundstück eine neue, größere Kindertagesstätte zu errichten, die die bisherige Kita St. Theresia ersetzt. In Ergänzung zur Kindertagesstätte sollen Räumlichkeiten für die Kinder- und Jugendarbeit der Pfadfinder sowie ein kleiner Gottesdienstraum entstehen.

St. Theresia nach dem Umbau. Visualisierung: Eickelkamp + Rebbelmund Architekten

Räume der Gemeinde

Im zweiten Obergeschoß werden Räume entstehen, die zum Teil zur exklusiven Nutzung der Pfadfinder und zum Teil zur gemeinsamen Nutzung aller Gruppen, die sich dort treffen möchten, vorgesehen sind.

Es wäre außerdem möglich, die jetzige Pfarrbücherei St. Theresia im zweiten Obergeschoß unterzubringen. Die zur Verfügung stehende Fläche wäre größer als die jetzige und es gäbe einen Balkon. Näheres zu diesem Thema wird mit dem Büchereiteam noch besprochen. Auf jeden Fall bleibt die KÖB während der gesamten Bauzeit an ihrem Standort im alten Pfarrhaus St. Theresia neben der Kirche geöffnet. Dieses Haus bleibt erhalten.

Folgende Räume fallen weg:

Der Theresiensaal muss abgerissen werden. Der darunter liegende Keller, lange als Gruppenraum genutzt, ist seit längerem feucht und kann seitdem nicht mehr benutzt werden. Der bisherige Kolpingraum unter der Kirche verschwindet ebenfalls, weil die über ihm liegende gestufte Altarinsel auf das Bodenniveau der restlichen Kirche abgesenkt werden muss. Ebenfalls unter Kirche befand sich seit ihrer Erbauung eine Trafostation des Energieversorgers Westnetz. Sie wird seit Jahresbeginn 2022 durch die neue Trafostation im Garten hinter der Kirche ersetzt. Der Garten selbst - der bisherige öffentliche Spielplatz - wird zum KiTa-Außengelände. An den anderen Außenseiten der Kirche entsteht ein Außengelände für die Pfadfinder, eine Zufahrt und die vorgeschriebenen Parkplätze.

Kapelle

Von Anfang an war klar, dass es einen Sakralraum geben sollte. Im Votum wird dafür eindeutig das Wort "Kapelle" benutzt. An diesen Raum richten sich die unterschiedlichsten Erwartungen: Wird es ein Raum, der an die ehemalige Kirche erinnert, weil viele Gegenstände aus der Kirche dort hinein gestellt werden? Wird es ein Sakralraum oder Mediationsraum allgemeiner Art? Wird es ein Mehrzweckraum? Ist es ein Raum für die KiTa oder für die Gemeinde? usw.

Die Planungsgruppe hat die Suche nach einem Konzept für die Kapelle aus der allgemeinden Bauplanung ausgegliedert, weil es ein Thema ist, das viel Zeit erfordert. Für die künstlerische Gestaltung haben wir die Künstlerin Maria Theresia von Fürstenberg gewonnen. Die Planung braucht noch Zeit, aber Folgendes ist bereits klar:

Es ist eine katholische Kapelle mit Tabernakel.

Die Kapelle ist tagsüber geöffnet und kann von jedermann betreten werden. Sie ist also nicht Teil der KiTa, sondern separat zugänglich.

Die Kapelle befindet sich dort, wo heute die Taufkapelle ist, ist aber wesentlich größer als diese und besitzt doppelte Geschosshöhe. Die Bestuhlung wird variabel sein und es gibt eine eher kleine Sakristei sowie ein WC für Gäste. Die bisherigen Einrichtungsgegenstände aus der Kirche können dort nicht verwendet werden, weil sie zu groß und wuchtig für den Raum sind.

In der Kapelle können religionspädagogische Angebote für die Kindergartenkinder, Schulgottesdienste der Stiftsschule mit überschaubaren Gruppen sowie gelegentliche Werktagsgottesdienste stattfinden

Planung und Baugenehmigung

Derzeit findet weiterhin die Fachplanung des Umbaus statt, in der u.a. Fragen der Statik und der Bauphysik zu klären sind. So ist es aufgrund der zukünftigen Nutzung notwendig, das Gebäude zu dämmen. Daher wird anstelle der aktuellen Außensteine, die aufgrund der Witterungsschäden sowieso nicht im aktuellen Zustand belassen werden können, eine äußere Dämmschicht aufgebracht, über deren genaue Gestaltung (z.B. Klinkerverblendung) noch nicht entschieden wurde.

Der Kirchturm bleibt erhalten.

Die Baugenehmigung liegt genau wie alle anderen Genehmigungen des Bistums Essen, der Stadt Essen und anderer zuständiger Behörden seit 2021 vor. Geplant ist nun, im Oktober 2022 mit dem Umbau zu beginnen. Dazu ist er erforderlich, vorher das Inventar aus der Kirche zu entnehmen.

Insgesamt gesehen liegt der Fortgang der Arbeiten nun mehr als ein Jahr hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück. Dafür ist in erster Linie die Coronakrise verantwortlich. Die Verzögerung wirkt sich auch auf die Kosten negativ aus. In der weiter unten beschriebenen Finanzierung ist das bereits berücksichtigt.

Schließung der Kirche

Die letzte Hl. Messe findet in der Kirche St. Theresia am Pfingstsonntag, 5. Juni 2022 um 11.15 Uhr statt. An diesem Sonntag gibt es keine Hl. Messe in der Kirche St. Lambertus. Alle Gemeindemitglieder sind eingeladen, am Abschiedsgottesdienst in der Kirche St. Theresia teilzunehmen. Bitte beachten Sie dazu eventuelle aktuelle Hinweise zu Zugangsregeln.

Im Rahmen dieser letzten Hl. Messe in der bisherigen Kirche wird das Profanierungsdekret verlesen, das Herr Bischof Dr. Overbeck ausstellen wird. Danach muss als erstes das Allerheiligste aus dem Tabernakel entnommen werden.

Nach der letzten Hl. Messe folgt eine Phase, in der das Inventar der Kirche ausgeräumt bzw. ausgebaut wird (siehe nachfolgenden Abschnitt). Der Start der Abriss- und Umbauarbeiten ist für den Herbst 2022 vorgesehen.

Das Inventar der Kirche St. Theresia

wird vollständig entnommen: Orgel. Bänke, liturgische und künstlerische Gegenstände. Schon im Jahre 2020 hat eine Kunsthistorikerin dieses Inventar vollständig katalogisiert. Gegenstände, die in Privatbesitz sind (Leihgaben) werden den Eigentümern übergeben. Das gilt z. Bsp. für die Madonna mit Kind auf dem Nebenaltar und für Kelche und Gewänder, die Eigentum einzelner Priester sind.

Für die Verwendung von Kircheninventar gibt es festgelegte Regeln: Der Kirchenvorstand entscheidet über die Verwendung jedes einezelnen Stücks und der Pfarrgemeinderat wird dazu um ein Votum gebeten. KV und PGR haben den Gemeinderat vor Ort gebeten, Vorschläge zu machen und der Gemeinderat hat einen Ausschuß eingerichtet, der am 12. März 2022 seine Arbeit aufnehmen wird. Ziel seiner Arbeit ist:

  1. Die Weiterverwendung einzelner Gegenstände in der Pfarrkirche St. Lambertus und in der St. Annenkapelle.
  2. Die Weiterverwendung in den anderen Kirchen unserer Pfarrei.
  3. Verkauf oder Verschenken an andere Pfarreien oder kirchliche Einrichtungen.

Seit Beginn des Jahres 2022 gibt es Bemühungen, die Orgel zu verkaufen. Interessenten gibt es außerdem für die Bänke. Die bunten Fenster werden im Zuge der Rohbauarbeiten ausgebaut und eingelagert. Als Zwischenlager für nicht sofort wiederverwendbare Gegenstände dient der alte Pfarrsaal St. Andreas, Olgastrasse. Nach der Fertigstellung des Gemeinde- und Jugendheims St. Andreas geht er planmäßig außer Betrieb. Da er zu ebener Erde liegt, nicht unterkellert ist und der Zugang in gerader Richtung und durch zweiflügelige Türen erfolgt ist diese Lagermöglichkeit ideal, auch wenn sie nicht zum Dauerzustand werden soll.

Finanzierung

... und was kostet das und wer bezahlt das alles eigentlich. Diese wichtige Frage interessiert natürlich alle.

Die Kostenschätzungen gehen von einem Gesamtvolumen von ca. 4,3 Millionen Euro aus. Ab März 2022 wird diese Kostenschätzung anhand der laufenden Ausschreibungen verifiziert.

Der Eigenanteil der Pfarrei St. Lambertus beträgt 200 000,-- € aus angesparten Rücklagen.

Es gibt keine Zuschüsse des Bistums Essen.

Aktuelle Förderprogramme für die Schaffung von neuen KiTa-Plätzen und zur Förderung energetisch effizienten Bauens versprechen Fördergelder in Höhe von bis zu 40 % der veranschlagten Bausumme.

Der verbleibende Betrag wird über Kredite finanziert und im Laufe der Zeit durch die Mieteinnahmen wieder zurückgezahlt. Zu diesem Zweck vermietet die Pfarrei St. Lambertus die neue KiTa an den Betreiber der KiTa, den  KiTaZeckverband des Bistums Essen.

Kosten für die zukünftigen von der Gemeinde genutzten Räume müssen im Haushalt der Pfarrei St. Lambertus enthalten sein.

Der Vermögensrat des Bistums Essen, der solche Investitionen kritisch prüft, hat der geplanten Finanzierung zugestimmt unter der Voraussetzung, dass vor Baubeginn 90 % der Kosten durch verläßliche Angebote belegt werden können.

Zuständigkeiten und Information

Bereits in der Amtsperiode 2018 bis 2021 hat der Kirchenvorstand eine Planungsgruppe eingerichtet, die den Umbau plant und begleitet und die erforderlichen Entscheidungen trifft.

Dieser Gruppe gehören an:

  • Für die Pfarrei St. Lambertus: Herr Dr. C. Bonsen (PGR und GR St. Lambertus), Herr Pfr. O. Deppe, Herr L. Görden (KV), Herr G. Knigge (extern, vorher KV), Herr F. Lütke Daldrup (Verwaltungsleiter), Frau G. Raatz (KV), Herr H. von der Reith (KV)
  • Für das Bistum Essen: Frau U. Behmer (Architektin), Herr M. Boermann (Dezernat 3), Frau U. Quest (Regionalleiterin KiTaZweckverband)
  • Für das Architekturbüro Eickelkamp + Rebbelmund: Herr M. Pasing, Herr    A. Rebbelmund

Ebenfalls zu Beginn der Planung wurden Vertreterinnen und Vertreter der Gruppen, Verbände und Einrichtungen eingeladen, die es in St. Theresia gibt. Diese größere Gruppe traf sich in unregelmäßigen Abständen. Durch die Coronakrise kam das zum Stillstand. Ebenso war es nicht mehr möglich, Gemeindeversammlungen einzuberufen. Das bedauern wir sehr. Erst mit der Gemeindeversammlung am 30. Januar 2022 konnte die Information über den aktuellen Stand der Dinge wieder auf breiterer Basis veröffentlicht werden.

Im Nachgang der Gemeindeversammlung aktualisieren wir nun auch diesen Artikel, der mitsamt den Zeichnungen auch in der Kirche St. Theresia ausgehängt werden wird.

Zukünftige Gottesdienstordnung

Der Gemeinde St. Lambertus steht mit dem Wegfall der Kirche St. Theresia nur noch eine Kirche für die Feier der Gemeindegottesdienste zur Verfügung: die Pfarrkirche St. Lambertus. Dort soll es eine Vorabendmesse und eine Hl. Messe am Sonntag sowie Werktagsgottesdienste geben. Die zukünftige Gottesdienstordnung ist aber abhängig von der Gesamtsituation der Pfarrei. Dazu gehört einerseits der Kirchenbesuch nach der Coronakrise und andererseits die schwindende Zahl der Priester, die für eine Eucharistiefeier zur Verfügung stehen.

Die zukünftige Gottesdienstordnung zu planen ist Aufgabe des Pastoralteams und des Pfarrgemeinderates. Bis zum 6. März 2022 lief eine Umfrage unter den Kirchenbesucherinnen und Kirchenbesuchern in St. Theresia und St. Lambertus, um deren Vorstellungen und Wünsche zu erfahren. Das Ergebnis wird separat veröffentlicht.

Dauer der Baumaßnahme und Fertigstellung

Die Baumaßnahme wird auf ca. 18 Monate veranschlagt. Mit der Fertigstellung ist im Jahr 2024 zu rechnen.

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